Mitochondrien


Was sind Mitochondrien?

Mitochondrien werden heute auch als Endobionten definiert. Vitale Zellorganellen, die unsere Zellen besiedeln, beweglich sind, miteinander in Verbindung stehen und fusionieren können. Sie haben sich in über mehreren hundert Millionen Jahren aus Bakterien entwickelt, die sich innerhalb unserer Zellen aufhalten. Sie sind Zellorganellen, die bis zu 1500-fach in jeder unserer Zellen als Energiekraftwerk fungieren und auch für die Zellatmung zuständig sind. Mitochondrien haben einen Durchmesser von etwa 0,5 - 1,5 μm und sehr unterschiedliche Formen, von Kugeln bis zu komplexen Netzwerken.

In der biologischen Medizin vermehrt sich die Erkenntnis, dass – weit mehr als bislang angenommen – Krankheiten und Alterserscheinungen offenbar auf das Konto schadhafter Mitochondrien gehen könnten. Sie haben eine Doppelmembran und eigene DNA. Wir sprechen in dem Zusammenhang von erworbenen oder ererbten Störungen des mitochondrialen Energiestoffwechsels, also einem bioenergetischem Defizit.


Vorkommen

Besonders viele Mitochondrien befinden sich in Zellen mit hohem Energieverbrauch; das sind unter anderem Muskelzellen, Nervenzellen, Sinneszellen und Eizellen. In Herzmuskelzellen, Eizellen, Sinneszellen, Zellen von Darmschleimhaut und Immunsystem erreicht der Volumenanteil von Mitochondrien 36%. Über die Ernährung werden Mikro- und Makronährstoffe aufgenommen, die für die Energiegewinnung lebensnotwendig sind. Fehlen diese durch mangelnde Zufuhr, erhöhten Verbrauch oder Bedarf, Stress oder wenn der Darm nicht intakt ist, dann kommt es zur verminderten ATP-Gewinnung in den Mitochondrien. Irgendwann schaltet die Energiegewinnung auf das sogenannte Notstromaggregat um. Das heisst, dass die ATP Gewinnung nicht mehr in den Mitochondrien stattfindet, sondern im Zellplasma. Dieses ATP ist aber minderwertig. Weitere negative Einflüsse wie z.B. Umweltgifte, Medikamente, Elektrosmog, Kosmetika oder Genussmittel. Diese können die Mitochondrienfunktion beeinträchtigen und schädigen


Erkrankung der Mitochondrien

Die mitochondriale Dysfunktion ist eine Erkrankung der Mitochondrien. Im engeren Sinne werden hierunter alle Störungen von Enzymen zusammengefasst, die an der Energiegewinnung der Zellen beteiligt sind. Mitochondriopathien können viele Organsysteme betreffen. Da ihre Hauptfunktion aber in der Bereitstellung von Energie in Form von ATP besteht, sind Organe, in denen besonders viel Energie bereitgestellt werden muss und verbraucht wird, besonders betroffen.


Aufgrund von gestörten Prozessen in den Mitochondrien kommt es u.a. zu

  • massiven Vitalstoffverlusten, v.a. zu einem chronischen Defizit an Vitamin B12
  • verminderter Synthese von Melatonin und Gamma-Aminobuttersäure
  • gesteigerter Bildung von toxischen Metaboliten wie Homocystein
  • Störung und Schädigung von Hirnschranken und Nervenzellen
  • Funktionsdefiziten der Superoxiddismutase, Glutathion-S-Transferasen und Cytochrom-P450-Enzymen
  • Anlagerung von Citrullin oder Peroxinitrit an Eiweisse (u.a. Tryptophan, Tyrosin), die dadurch als Antigene wirken
  • gesteigerter Entzündungsbereitschaft (Entzündungen erhöhen wiederum den nitrosativen Stress) und in der Folge zu Störungen auf Multiorganebene. Im Einzelnen können folgende Organe oder Organsysteme von Symptomen betroffen sein:

Hirn / Nervensystem / Psyche mit u.a. chronischem Energiedefizit: Erschöpfbarkeit, Verringerung konzentrativer mentaler und kognitiver Fähigkeiten, Ausdauerleistungen kaum möglich, lange Erholungszeiten, Kopfschmerz, Migräne, Nackenmyalgien, Schwindel, Schlafstörungen, Depressionen, unklaren Ängsten, erhöhter Empfindlichkeit gegen Lärm, Licht, Hektik, Zugluft, Übererregbarkeit, Reifungsstörungen des kindlichen Hirns

Sinnesorgane mit u.a. phasenweisen Sehstörungen, Schleier und verschwommenem Sehen, Blend- und Lichtempfindlichkeit, Gesichtsfeldausfällen, nächtlichem Zuschwellen der Nase, Fließschnupfen, Tinnitus

Herz-Kreislauf-System mit u.a. niedrigem Blutdruck, Belastungsluftnot, Sympathikusattacken mit hohem Ruhepuls und Herzrhythmusstörungen (der Sympathikus ist der Teil des vegetativen Nervensystems, der den Körper in hohe Leistungsbereitschaft versetzt, um ihn auf Angriff, Flucht oder andere aussergewöhnliche Anstrengungen vorzubereiten).

Immunsystem mit u.a. erhöhter Temperatur nach Erschöpfung, wiederkehrenden oder chronischen Infekten, Histaminosen, Allergien, Autoimmunopathien

Hormonsystem mit u.a. Schilddrüsenfehlfunktionen und -erkrankungen

Verdauungsorgane mit u.a. Reizdarmsyndrom, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Kohlenhydratverwertungsstörungen, Fructose-, Lactose- und Glutenintoleranz, Unterzuckerungssyndromen, ständigem Hungergefühl, Diabetes

Harnorgane mit u.a. kälteempfindlicher Harnblase, häufigem Harndrang nachts und tagsüber

Haut mit u.a. Sonnenlichtüberempfindlichkeit, Trockenheit, Hauterkrankungen verschiedener Art

Bewegungsapparat mit u.a. Muskelschwächen, Gelenk- und Rückenschmerzen, Schulter-Arm-Syndrom, Karpaltunnelsyndrom, Polyarthritis, Arthrosen, Fibromyalgie Gynäkologische Organe mit u.a. Menstruationsbeschwerden, Zysten, Endometriose, Myomen, Fruchtbarkeitsstörungen, Schwangerschaftskomplikationen, Mastopathie
Sonstige: u.a. Metabolisches Syndrom (Entwicklung über Jahre hinweg, auch bei zunächst hypotoner Blutdrucklage und Hypoglykämie), bei schweren Verlaufsformen dagegen teils rapider Gewichtsverlust; Hämsynthesestörungen wie Porphyrie und Kryptopyrrolurie; Empfindlichkeit auf Fremd- und Schadstoffe (MCS)


Die Mitochondrienfunktion kann man durch eine gezielte Labordiagnostik testen!